Sonntag, 30. September 2007

Reduzierter Freestyle bei doggerfisher

Die Schotten sind auf dem Vormarsch. Ein Kompliment für ihren konzeptuell ausgereiften Stand geht an die 2001 in Edinburgh eröffnete Galerie doggerfisher. Sie präsentiert drei schottische Künstlerinnen, die auf sehr eigentümliche Weise die sinnliche und haptische Oberflächen-Qualität unterschiedlicher Materialien durchdeklinieren und die formal-ästhetischen Pole zwischen Funktion und Dekoration ausloten.
Sally Osborns Arbeiten zielen auf die extreme Vereinfachung der Form, sei es in ihren konstruktiv-minimalistisch anmutenden Skulpturen, die verschiedene geometrische Elemente gegeneinander ausspielen oder auch in ihren an Brancusi erinnernde Stelen aus bunt bemalten Plastik-Bechern.
Louise Hopkins, derzeit im Schottischen Pavillion auf der Biennale in Venedig vertreten, überabeitet vorgefundene Untergründe wie Möbelstoffe, Karten, Buchseiten, Fotografien etc.; die ursprüngliche Referenz wird gebrochen, der Blick verlangsamt.
Die Installationen Claire Barclays, die im Mai diesen Jahres eine Einzelausstellung im Kunstverein Braunschweig hatte, entstehen zumeist in situ, als kompositorische Setzungen im Raum. In ihrer klaren und reduzierten Formensprache erweisen sich ihre Skulpturen, Installation und Zeichnungen als seltsam narrativ, in dem sie an unsere Sehgewohnheiten appellieren und Bekanntes assoziieren, ohne jedoch explizit zu werden. In der Reduktion liegt die Kunst! AH

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